In den letzten Jahren haben sich die Übungsmöglichkeiten, vor allem in Hinblick auf die realistische Lagedarstellung im Bereich Virtual Reality, sehr weiterentwickelt.

Das virtuelle Training zur Innenbrandbekämpfung ist eine innovative Möglichkeit, den Innenangriff realitätsnah zu üben und dadurch Einsätze effektiver und sicherer abzuwickeln. Dazu bietet die Software verschiedene "Einsatzübungen" mit vielen Variationsmöglichkeiten. Es werden unterschiedliche Bereiche mit verschiedenen Nutzungen, Raumgeometrien und Öffnungsrichtungen der Türen dargestellt. Der Truppführer, ein computergenerierter Avatar, öffnet die Tür zum Brandraum. Die Möblierung der Räume stellt verschiedene Brandphasen vom Entstehungsbrand über das Stadium der Rauchdurchzündung bis zum Vollbrand dar, analog zu den in der bayerischen Atemschutzgeräteträger-Ausbildung verankerten »Ampelphasen« grün, gelb oder rot. Nach der absolvierten Übung können verschiedene Parameter (zielgerichteter Wassereinsatz, Eigengefährdung, Temperatur im Raum und auf Kopfhöhe usw.) mit den Teilnehmern zusammen ausgewertet werden.

Nach intensiven Tests an den Staatlichen Feuerwehrschulen haben nun schrittweise alle Landkreise und kreisfreien Städte eine Ausstattung mit der erforderlichen Hard- und Software für das virtuelle Training erhalten. Der komplette Satz besteht aus einem leistungsfähigen PC mit Monitor, einer „HTV-Vive Pro 2“ VR-Ausrüstung mit zusätzlichen VR-Basisstationen, einem umgerüsteten Strahlrohr einschließlich eines C-Schlauches sowie aus allem nötigen Zubehör wie z.B. den notwendigen Leitungen zur Datenübertragung und Stromversorgung.

Für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hat das Atemschutzzentrum Pleinfeld die Aufgabe übernommen, sich mit der Technik vertraut zu machen und eine entsprechende Ausbildung anzubieten. Dazu waren in den letzten Wochen und Monaten verschiedene Vorarbeiten und Tests notwendig. Im Atemschutzzentrum hat sich hierfür ein Team von vier Kameraden gebildet, welche die Übernahme der Hardware an der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg und der Aufbau durchgeführt haben. Installiert wurde das VR System auf einem Fahrzeug-Stellplatz der FF Pleinfeld. Ergänzend wurde für die Ausbildung von Seiten des Landkreises weiteres Material für eine vollständige Ausbildung beschafft und ein Ausbildungskonzept mit den theoretischen und praktischen Grundlagen erstellt. Die Ausbildung wurde dabei als Multiplikatoren-Ausbildung gestaltet. Dies bedeutet, dass die Teilnehmer das in der Ausbildung erworbene Wissen als Multiplikatoren in ihren Feuerwehren weitergeben. So kann das Wissen zügig in den Feuerwehren vor Ort etabliert werden.

Im Rahmen der abschließenden Tests wurde das System von den Atemschutzgeräteträgern der Feuerwehren Pleinfeld und Stirn ausgiebig getestet. Nach den erfolgreichen Testläufen werden weitere Ausbildungstermine aktuell geplant.

Der KBM Atemschutz bedankt sich bei den Ausbildern, die sich für die Ausbildung zu Verfügung stellen, bei der FF Pleinfeld für die Nutzung eines Stellplatzes und beim Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen für die Beschaffung des ergänzenden Ausbildungsmaterials.